Startseite REIHE THEOLINGUISTICA - alle Bände Tagungsaufruf für Budapest 2023 Unser Sektionsvorschlag für Palermo 2020 IAK Theolinguistik in Warschau 2019 IAK Theolinguistik in Montpellier 2018 IAK Theolinguistik in Miskolc 2017 IAK Theolinguistik in Brno/Brün 2016 IAK Theolinguistik in Sankt Petersburg 2015 IAK Theolinguistik in Banska Bystricá 2014 IAK Theolinguistik in Budapest 2012 IAK Theolinguistik in Prag 2011 IAK Theolinguistik in Wroclaw 2010 IAK Theolinguistik in Freiburg 2010 IAK Theolinguistik in Jena 2009 IAK Theolinguistik in Wroclaw 2008 IAK Theolinguistik in Kouvola 2008 IAK Theolinguistik in Bochum 2007 IAK Theolinguistik in Wroclaw 2006 LITERATURSCHAU

IAK Theolinguistik in Jena 2009:



Allgemein:
Über uns
Impressum
Haftungshinweis


IAK Theolinguistik in Jena, 25.-26.02.2009


während der Linguistik-Tage der Gesellschaft für Sprache und Sprachen e.V., Jena 24.-26. Februar 2009

Leitung des AKs: Greule Albrecht & Kucharska-Dreiss Elżbieta

Sebastian Kiraga (Berlin): Kommunikationssituationen in Gottesdiensten

Bei der Beschäftigung mit Kommunikationssituationen in Gottesdiensten verschiedener christlicher Gemeinschaften sind zwei Fragen von Interesse:
1) Wer kommuniziert mit wem? – Zu unterscheiden sind zwei, zumeist als horizontal und vertikal bezeichnete Dimensionen. Horizontal kommunizieren die Anwesenden miteinander, zum vertikalen Bereich gehört an Gott, Maria, Engel und Heilige adressiertes Sprechen. In manchen Handlungen haben wir es mit Mischformen zu tun, etwa bei Gebeten, die einer im Namen aller Anwesenden (horizontal) an Gott (vertikal) richtet, oder auch bei Schriftlesungen: Ein Teil der als göttlich inspiriert verstandenen Bibel wird durch einen Lesenden (vertikal) den Versammelten (horizontal) vorgetragen.
2) Wer beteiligt sich wie? – Zur Sprache im Gottesdienst gehören sowohl aktives Sprechen/Singen als auch passives Hören und Lesen. Für Gottesdienste und ihre Elemente ist jeweils zu klären, wer sich in welcher Form an der Kommunikation beteiligt: Während einer Predigt spricht nur einer der Versammelten, das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis werden von allen gebetet. Viele Gruppen kennen auch verschiedene Formen eingebetteter, ritueller Dialoge zwischen dem Leitenden und den übrigen Anwesenden, z.B. Der Herr sei mit Euch – Und mit deinem Geiste.

Elżbieta Kucharska-Dreiß (Wrocław): Anreden der Geistlichen im Christentum, Judentum und Islam – Bericht über ein laufendes Projekt

- Wie redet man einen Bischof, wie einen Rabbiner und wie einen Mufti an?
- Wer ist ein Archimandrit, wer ein Superintendent und wer ein Imam?
- Wem steht der Titel Exzellenz und wem Eminenz zu?
Auf solche und viel detailliertere Fragen antworten Elżbieta Kucharska-Dreiß und Elżbieta Umińska-Tytoń, die als Mitglieder der Kommission für Religiöse Sprache (Polnische Akademie der Wissenschaften) ein Projekt durchführen, welches das korrekte Anredeverhalten verschiedenen Geistlichen gegenüber fokussiert. Da im Rahmen des Projekts ausschließlich die Gesetzmäßigkeiten des Polnischen festgehalten und vertieft werden, referiert die Mitautorin nicht über die einzelnen Anredeformen und Formenkataloge sondern über die Aspekte von allgemeinerem Interesse, von denen Impulse für ähnliche – ob ein oder mehrsprachige – Projekte ausgehen könnten: die Aufgabenstellung, die Projektziele, die berücksichtigten Kirchen und Glaubensgemeinschaften, die Vorgehensweise bei der Beschreibung einzelner Titel, Ämter und Würdenträger, nicht zuletzt über den Aufbau der aus dem Projekt hervorgehenden Publikation.

Luiza Sniadecka (Regensburg): Emotionen in Sterbebildern. Zwischen Intimität und Konventionalität

Der Tod eines Freundes oder eines Verwandten ist mit Emotionen der Trauer und des tief empfundenen Verlustes verbunden. Diese werden im Rahmen der sepulkralen Textsorten „Sterbebild“ kommunizierbar und öffentlich gemacht. Der Beitrag geht der Frage nach, in wie weit die strikt festgelegte Makrostruktur der Textsorte und die sprachliche Realisierung auf der Mikrostruktur mit individuellen privaten subjektiven Schmerzen kompatibel sind. Als weitere Frage erhebt sich, ob man über die starke Konventionalisierung der Textsorte und ihre floskelhafte Sprache hinaus etwas mehr von der individuell erlebten Trauer als nur von kodierten Stereotypen zu Tod und Sterben erfahren kann.

Sylvie Stanovská (Brno): „Die Parallelen des altkirchenslawischen „Proglas“ mit dem Buch I., Kapitel I des „Evangelienbuchs“ des Otfrid von Weißenburg“

Die Evangelienharmonie Otfrids entstand in einer politisch und kulturell bewegten Zeit, in der er die Grundtexte der christlichen Lehre schöpferisch zu verarbeiten versuchte. Im Jahre 863 kamen die christlichen Glaubensapostel aus Thessaloniki, die Brüder Konstantin (Kyrill) und Method auf die Einladung des großmährischen Fürsten Rastislaw in das Großmährische Reich, um dort die christliche Mission im bysantinischen Geiste durchzuführen. Es ist längst bekannt, dass es auf dem damaligen Großmährischen Gebiet zu Meinungsstreitigeiten mit dem fränkischen christlichen Westen im Bereich der Durchführung dieser Mission und Reform kam. Der Streit gipfelte bekanntlich in einem längeren Zwangsaufenthalt Methods auf der Reichenau.
Wahrscheinlich in den 70er Jahren des 9. Jahrhunderts entstand eine Vorrede zu den Evangelientexten in der altkirchenslawischen Sprache, die das annähernd gleiche Ziel wie Otfrids Kapitel I des I. Buches seiner Evangelienharmonie verfolgte, nämlich die Bemühung um die Heiligung einer profanen Sprache. Dies ist eine reizvolle Herausforderung für komparatistisch arbeitende Slawisten und Germanisten unserer Zeit, die sich nicht nur mit dem sprachlichen, sondern auch mit dem kulturell gesellschafltichen Kontext dieser beiden Werke befassen.In wie weit gleichen sich beide Texte? Gibt es dort gedankliche Paralellen? Oder: Kann Method Otfrids Werk bereits gelesen haben? Mein Beitrag versucht, einige dieser Fragen wenigstens teilweise zu beantworten.

Albrecht Greule (Regensburg): Zur Textgrammatik des Geistlichen Liedes

Unter der Voraussetzung, dass die Gläubigen verstehen sollen, was sie im Gottesdienst hören, selber sprechen und – noch mehr – was sie singen, kommt der sprachlichen Analyse der liturgischen Texte, wenn sie in der Volkssprache gesprochen oder gesungen werden, erhöhte Bedeutung zu. Im Vortrag wird je ein Text Martin Luthers und Paul Gerhardts, die als Lieder noch immer im Gottesdienst der evangelischen und der katholischen Kirche gern und oft gesungen werden, der textgrammatischen Analyse unterzogen – mit dem Ziel zu beobachten, welchen Gewinn man aus der textgrammatischen Analyse für das Verstehen des Textes ziehen kann.

Irmeli Helin (Helsinki): Vergleich der begrifflich*kulturellen Welt hinter einigen alten deutschen Kirchengesängen und ihren finnischen Übersetzungen

Wie Nolte (1991: 10) schreibt, ist historische Identität stets Identität im Wandel und auch stets Identität in der Differenz. Die historische Identität kann so niemals absolut und totalitär definiert werden sondern sie muß stets die transitorish fragmentarische Struktur der Geschichte und der Geschichteserkenntnis berücksichtigen. Aus diesem Grund werde ich in diesem Vortrag den mittelalterlichen bzw. noch älteren Hintergrund einiger religiösen Begriffe im Kontext alter deutscher Kirchengesänge analysieren und ihn mit den entsprechenden finnischen Übersetzungen dieser Gesänge vergleichen. Dazu kommen noch die Modifikationen bzw. Neuübersetzungen derselben Lieder. Wie hat sich die Begriffswelt in den vergangenen Jahrhunderten seit der Reformation in unserer Kultur verändert? Verstehen wir noch den Gedankengang der Sänger des 16. Jahrhunderts? Nach Nolte (ibid.) ist es nur dann sinnvoll, von Geschichtsprinzipien zu reden, wenn gleichermaßen der Durchgangs und Übergangscharakter von Geschichte und historischer Identität mitveranschlagt wird, wobei die Geschichtserkenntnisse in keiner Weise überfordert werden sollten. Wir werden sehen, ob dieses Prinzip auch für die Kirchenlieder angewandt werden kann.
Nolte, Josef 1991. Wir guten Europäer. Historisch politische Versuche über uns selbst. Gunter Narr Verlag. Tübingen.

Yuriy Tkachov (Göttingen): Spezifika des kirchenslawischen Elements in der Sprache von geistlichen Werken des russischen Barock

Die russische geschriebene Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit die Buchsprache des Moskauer Reiches vom Ende des 13. bis zur Mitte des 18. Jh., d.h. vom Beginn des Entstehungsprozesses der Sprache der "großrussischen" Nation (die sich etwa in derselben Zeit herauszubilden anfing, wie auch die "südrussische", also ukrainische Nation) bis zum Ende der am Anfang des 17. Jh., in der "Zeit der Wirren", beginnenden Barockepoche in der russischen Kulturgeschichte bildete sich mit drei Elementen heraus, nämlich dem kirchenslawischen Element, der alten und frühneuzeitlichen russischen sprachlichen Volkskomponente und dem fremden Bestandteil. Der Einfluss der Elemente auf die Entwicklung der literarischen Sprache in Moskowien wie man früher den russischen Staat nannte war lexikalisch, der in der Einführung bestimmter, zu diesen Elementen gehörender Wörter bestand, und grammatisch, der in der Aneignung von etymologischen und syntaktischen Besonderheiten jeder Komponente zum Ausdruck kam.
Die kirchenslawische (oder altslawische, eigentlich altbulgarische) Sprache liegt dem so genannten "altrussischen" genauer: altostslawischen literarischen Sprachsystem zugrunde. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die ersten in dieser Sprache in Bulgarien geschriebenen Wörter die Wörter der Heiligen Schrift waren. Eben die biblischen Texte stellten den Komplex der ersten und der wichtigsten Bücher dar, die in der Kiewer Rus' bald nach der Einführung des Christentums als Staatsreligion dieses Reiches im Jahre 988 entstanden. Um hier die christliche Glaubenslehre und Weltanschauung zu festigen, war es notwendig, sowohl die biblischen Bücher, als auch andere Literatur von religiösem Charakter zu verbreiten. So bildete sich bei den Ostslawen ihre eigene Literatur, die im Mittelalter in Bezug auf ihren Inhalt hauptsächlich geistlich und didaktisch war und sich in enger Verbindung mit der Religion und Kirche entwickelte.
Schon in den ältesten ostslawischen Schriftdenkmälern, die im Kirchenslawischen geschrieben wurden, war die Wirkung der hiesigen Volkskomponente auffallend, weil die "altrussischen" Umschreiber die im Altbulgarischen geschriebenen Texte den Eigenschaften ihrer Muttersprache nach veränderten. Später verstärkte sich die Hinzufügung der "altrussischen" Volkssprache der kirchenslawischen Buchsprache. In der Geschichte der Letzteren gibt es deshalb zwei Zeiträume, nämlich der alte, der die ersten slawischen Manuskripte im Kiewer Reich betreffen, und der neue, während dessen in der kirchenslawischen Sprache bedeutende Veränderungen unter dem Einfluss der gesprochenen Sprache der Rus' vorgingen. Auch die kirchenslawische Sprache übte Einfluss auf die altostslawische gesprochene Sprache aus. Zwischen den beiden Sprachen besteht also die gegenseitige Abhängigkeit.
Das kirchenslawische Element dominierte auf dem ostslawischen Boden in Werken mit dem religiösen Inhalt, und zwar in Predigten, geistlichen Belehrungen, Episteln, kirchlichen Anordnungen usw. Die "altrussische" Volkssprache hingegen war in Werken mit dem weltlichen Inhalt beherrschend, nämlich in Chroniken, rechtlichen Akten usw. Vor dem 13. Jh. stellte die Buchsprache von geistlichen Werken in der "Nordöstlichen Rus'" (später: 5 Moskowien) eine ähnliche Sprache dar wie die von weltlichen Werken. Doch im 14. Jh. hatten einerseits die Sprache von Urkunden und Chroniken und andererseits die Sprache von geistlichen Schriftdenkmälern schon eine sehr entferne Ähnlichkeit. Von jener Zeit bis zum Ende des 17. Jh. wurde der Unterschied zwischen den beiden Sprachen immer größer.
In der Übergangszeit des russischen "Vorbarock", d.h. in der zweiten Hälfte des 16. Jh., und am Anfang der Epoche des russischen Barock diente die kirchenslawische Sprache wie früher als vorwiegend geschriebene Sprache. In Moskowien hielt man sich an die Regel, Russisch (auf der Volkssprache) zu sprechen, aber Kirchenslawisch zu schreiben. In der "Zeit der Wirren" schrieb man allerdings manchmal auch auf der alten russischen Umgangssprache; so wurden z.B. die Schriften der beiden Zaren abgefasst, die unter dem gleichen Namen Pseudodimitri in die Geschichte eingingen. Später, im Laufe des 17. Jh., entstanden im russischen Reich immer mehr Werke in der Volkssprache, aber es lebten damals auch viele ostslawische Literaten, die meisten von deren Werke eben im Kirchenslawischen geschrieben wurden. Die einen von diesen Schriftstellern, z.B. Dimitrij Rostovskij, benutzten die relativ reine altslawische Sprache, die anderen, z.B. Ioannikij Galjatovskij, mischten dieser Sprache viele andere Elemente bei, wie etwa einige Polonismen, "südrussische" (ukrainische) Wörter usw.
Die unter verschiedenen Einflüssen stehende kirchenslawische Sprache veränderte sich im 16. und im 17. Jh. allmählich und ging in eine neue Sprache in das sozusagen "neue Altslawische" über. Diese Sprache nahm viele alte russische gesprochene Wörter und Redewendungen in sich auf. Die in jener Zeit in Moskowien lebenden Übersetzer von griechischen religiösen Büchern (als ersten von solchen Übersetzern kann man in diesem Zusammenhang Maxim Grek nennen) fügten in diese Sprache viele Hellenismen ein. In der Barockepoche kamen die ältesten sprachlichen Formen des Kirchenslawischen aus dem Gebrauch und wurden durch neue, gekünstelte Formen ersetzt. Sie wurden nicht dem "Geist der Sprache", sondern den Erwägungen eines barocken Autors gemäß gebildet. Viele Sätze wurden vom Griechischen wörtlich übersetzt, wobei altslawische Wörter oft unnatürlich verbunden waren (viele Beispiele dafür gibt es in den Werken von Epifanij Slavineckij und in den von Evfimij Cudovskij). In den russischen, im Kirchenslawischen geschriebenen Barocktexten existieren auch viele Neologismen. Eine große Anzahl von neuen Wörtern die ausschließlich altslawische Stämme haben kann man z.B. im Schaffen von Simeon Polockij oder in den durch den Mönch Evfimij, den Helfer von Slavineckij, vom Griechischen übersetzten Texten finden.
Die Besonderheiten des kirchenslawischen Elements in der Sprache von geistlichen Werken des russischen Barock möchte ich in meinem Vortrag an vielen markanten Beispielen erläutern. So möchte ich z.B. anhand der durch Epifanij Slavineckij übersetzten geistlichen Schriften von berühmten Lehrern, die in der Anfangszeit der christlichen Kirche gelebt hatten (wie etwa Basilius der Große, Johannes von Damaskus u.a.), anhand der Predigten Simeon Polockijs oder anhand der geistlichen Reden und Belehrungen von Dimitrij Rostovskij zeigen, welche lexikalische und grammatische Veränderungen im Kirchenslawischen auf dem russischen kulturellen Boden in der Barockepoche vorgingen, und ausführlich erklären, wie und warum diese sprachlichen Veränderungen eintraten.

Franz Schäfer (Köln/Olomouc): Korpus der tschechischen biblischen Übersetzungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts

Die Sprache der neueren tschechischen biblischen Übersetzungen wurde bisher nicht systematisch untersucht. An der philosophischen Fakultät der Palacký Universität Olmütz (Olomouc) wird gegenwärtig ein Korpus der biblischen Übersetzungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zusammengestellt, das in seiner endgültigen Form sowohl die katholische als auch die protestantische Tradition berücksichtigen soll. Aufgrund des großen Umfangs des Materials wird die Arbeit in mehreren Phasen verlaufen: in der ersten Phase werden die katholischen Übersetzungen des Neuen Testaments (die letzte Redaktion der St. Wenzel Bibel und die selbständigen Übersetzungen von František Sušil und Jan Ladislav Sýkora) bearbeitet, in der zweiten Phase sollen die neueren Redaktionen der protestantischen Kralitzer Bibel folgen. Erst in einer dritten Phase wird auch das Alte Testament bearbeitet. Mitberücksichtigt werden bereits jetzt die lateinische Vorlage der katholischen Übersetzungen (die Biblia Clementina) und die deutsche Übersetzung von Joseph Franz von Allioli. Um zumindest die digitalisierten und korrigierten Versionen ohne Annotation in absehbarer Zeit den Sprachwissenschaftlern und Theologen zugänglich zu machen, wird eine Übernahme in das Programm BibleWork geplant. Die annotierten Versionen werden dann in einen Korpusprozessor eingebaut, der eine systematische Auswertung des Materials ermöglicht.

Olga-Maria Vehviläinen (Helsinki): In search of Lutheran terms for post-socialist Russia

The presentation deals with the problems treated in my Master’s thesis which I am going to develop and continue in my post graduate research. The aim of my research was to bring out and analyse some of the main problems arising when searching for Russian equivalents for the Finnish terms connected with the Lutheran Church. Though in the beginning the aim was only translation of texts, not compilation of a glossary, in course of time the search for the most optimal equivalents became the main objective of my work. I also tried to show how closely connected translation process is with social changes.
The Lutherans living in Russia have never been Russian speaking before, and originally there was no need for translation of Lutheran texts into Russian. The Lutheran Church in the Russian Empire was governed by German speaking Lutherans and comprised numerous monoethnical parishes. Before the October revolution 1917 there were 32 Finnish speaking Lutheran parishes in St. Petersburg region. Later they united into the Evangelical Lutheran Church of Ingria. As a result of purposeful atheistic policy and Russification in the Soviet period all Finnish churches and schools were closed down, and the Lutheran Church in Russia was completely destroyed by 1938. The acute necessity for translation into Russian arose in the 1990’s in connection with the strong revival of the Lutheran Church of Ingria, and it still exists.
The material under study are administrative and educational texts concerning the practice and traditions of the Evangelical Lutheran Church of Finland and one historical essay dedicated to the history of Skuoritsa parish. In addition I studied my translations of these texts into Russian which I had made during the period of 1990–2004. All texts were written by Finnish church workers. All Russian translations were intended for a wide Russian speaking audience. The material for terminology analysis was taken from monolingual and bilingual Finnish and Russian dictionaries, periodicals, the Internet and from interviews with specialists.
Due to the fact that this research was a kind of combination of terminology research and translation study, it was not easy to find a suitable theoretical basis. As a general theoretical basis I used the skopos theory of Katharina Reiss and Hans J. Vermeer where translation is regarded as culture bound communication. Social and cultural differences in accordance with the aim of translation as well as the target group and its background knowledge were taken into consideration. The basis of terminology research is conceptual analysis and comparison of concept equivalents according to definitions in Finnish and Russian dictionaries. The terms I was dealing with were divided into three semantic groups according to their meaning: administrative structure of the Church, church workers and church service.
Most of the problems I encountered when searching for equivalents have historical and social reasons. Problems arise from the difference between the Eastern (Orthodox) and the Western (Catholic, Lutheran) tradition. Certain problems are caused by drawbacks of Russian dictionaries. Concept definitions in dictionaries published in the Soviet time often have an atheistic and political flavour. Some definitions may be misleading because they reflect only the Orthodox tradition. A rather serious problem was insufficient background knowledge of the reader audience, especially at the beginning of my translation work. The most essential difficulty, however, stemmed from the fact that the social role of the Church and diaconal care was unknown or completely forgotten in Russia. It should be mentioned also that in the course of my translation work the social situation around the Lutheran Church of Ingria was constantly changing, the role of the Church in society was growing and these changes were reflected in the terms used in translations.
Another problem is connotations of some Christian terms – Orthodox/Catholic, even ethnical or geographical connotations. Certain Russian terms connected with the Church have negative connotations – some date back to the 19th century Russia, some appeared as a result of atheistic propaganda and totalitarianism during the Soviet period. The recognition of such connotations is important in order to find neutral equivalents.
The problems mentioned above may be interesting not only for linguists and translators but also for sociologists and historians because they are treated in the light of social changes. One should always bear in mind that it was the Lutheran Church that helped the Finnish speaking Lutherans to preserve their ethnical identity. But now the Russian language and terminology is the linguistic future of Lutheranism in Russia – especially for the younger generations. Suffice it to mention that Russian will enable connections with other Russian speaking Christians and will open up possibilities of missionary work.

Benedikt Grimmler (Konstanz): Wann ist ein religiöser Text ein religiöser Text? Versuch einer kontrastierenden Analyse

Intuitiv scheint diese Frage wenig kontrovers zu sein, doch soll anhand einer exemplarischen textlinguistischen Analyse aufgezeigt werden, welche Uneindeutigkeiten eine differenzierte Untersuchung mit sich bringt. Darüber hinaus soll gefragt werden, ob ein Kriterienkatalog möglich ist oder solch ein Projekt einer kritischen Überprüfung nicht standhält. Als Modell dient der religiöse Liedertext aus dem Bereich des so genannten Neuen Geistlichen Liedes verglichen mit einem Beispiel populärer Unterhaltungsmusik.


Die meisten dieser Beiträge sind erschienen in Theolinguistica 7



Nach oben

Druckbare Version